2010 Mongolei

Eine faszinierende Mongolei Reise liegt nun hinter uns.

Auf dieser Seite haben wir unsere ganz persönlichen Eindrücke und Erlebnisse vom Land und dessen Bewohnern, sowie nützliche Infos zusammengestellt.

Reisen durch die Mongolei:

Anreise

Visum:

Österreicher benötigen für den Visumantrag eine Einladung aus der Mongolei. Es genügt die Bestätigung einer gebuchten Unterkunft. In unserem Fall hat uns hier, wie so oft, Sibylle vom Guesthouse Oasis geholfen.

Café and Guesthouse,
Rene and Sybille Poeschko
P.O.Box 528
Ulaanbaatar
210349
Mongolia

Tel: (976) 99284702, 99146601
Internet: www.intergam-oasis.com

Deutsche Staatsbürger benötigen keine Einladung.

Das ausgefüllte Antragsformular wird gemeinsam mit dem Paß, einem Paßfoto und der Einladung and die Botschaft in Wien geschickt. Die Antragsgebühr Nach ca. 1 Woche kommt der Paß wieder retour.

Flüge:

Unser Flug mit Aeroflot ging für 1.030,– € pro Person von München über Moskau nach Ulaan Bataar, Infos und Buchen bei Aeroflot. Beide Flüge wurden mit aktuellen Maschinen vom Typ Boing und Airbus durchgeführt, wir haben an Aeroflot nichts auszusetzen gefunden. Sicherheitshalber haben wir zwei Tage vor Rückflug unsere Buchung telefonisch bei Aeroflot bestätigt.

Ein Direktflug von Berlin nach Ulaan Bataar mit wäre mit MIAT, der mongolischen Fluglinie möglich.

Flüge für die Monate Juli und August sollten rechtzeitig gebucht werden!

Papiere:

Beim ÖAMTC haben wir alle etwaig von den lokalen Behörden gewünschten Papiere wie internationalen Führerschein und internationalen Zulassungsschein besorgt. Wir wurden in der Mongolei kein einziges mal angehalten, daher haben wir auch keine Erfahrungen mit den lokalen Ordnungshütern gemacht. Die Dokumente mitzuführen schadet sicher nicht, die Kosten halten sich ja auch in Grenzen.

Bezüglich Haftpflichtversicherung für die Mongolei haben wir uns vor Ort in Ulaanbaatar erkundigt. Da aber niemand wußte wo und wie, dürften wahrscheinlich alle Individualreisenden ohne Versicherung unterwegs sein. In der Mongolei ist es aber sehr unwahrscheinlich, daß man Schaden an einem anderen Fahrzeug verursacht, außer eventuell im wahnwitzigen Verkehr in Ulaanbaatar, wo man aber sicher auch ohne Versicherung einen Blechschaden (mehr geht sich im permanenten stop-and-go Verkehr nicht aus) selbst lösen kann.

Autotransport

Der Containertransport in die Mongolei erfolgte mit der Spedition M&M. Das Auto wurde nach Berlin zum Firmensitzvon M&M gebracht, wo es in einen 20 Fuß Container verladen wurde um dann mit der Transsibirischen Eisenbahn über Polen, Weißrussland, Rußland in die Mongolei nach Ulaan Bataar zu kommen. Die Transportdauer betrug 5 Wochen.

Kosten für den PKW Container Transport in die Mongolei:

2.800,– € für 2 PKW in einem 40 Fuß Container mit der Bahn über Russland

4.200,– € für 1 PKW in einem 20 Fuß Container mit der Bahn über Russland

2.200,– € für 1 PKW per Container über den Seeweg nach Hamburg

Den perfekten Hin- als auch Rücktransport hat für uns die Firma M&M organisiert:

M&M Internationale Spedition GmbH

Kontakt:
Heike Ziegler
container dept. CIS / Mongolia
M&M Internationale Spedition GmbH
MEON Gewerbepark / Warener Str. 5
D-12683 Berlin / Germany
e-Mail: Heike.Ziegler@mumnet.com;
Tel.: + 49 30 56 84 22 01
Fax.: + 49 30 5 61 11 73

M&M ist absolut empfehlenswert – freundlich, kompetent und zuverlässig!

Zollpapiere: “Carnet ATA” , ausgestellt von der Wirtschaftskammer in Salzburg (Gültigkeitsdauer 1 Jahr ab Ausstellungsdatum) . Die Ausstellung des Carnets erfolgte sehr gewissenhaft und unproblematisch – vielen Dank!

Reiseversicherung

Eine Reiseversicherung haben wir für den Zeitraum der Reise bei der „Europäischen“ abgeschlossen. Zum Glück nicht benötigt, daher keine Erfahrungen.

Land und Leute

Bei den Vorbereitungen auf unsere Reise stolperten wir in der Literatur immer wieder über das Versprechen, in der Mongolei die wohl gastfreundlichsten Menschen der Welt anzutreffen. Und so war es dann auch. Immer wieder, oftmals völlig unerwartet, wurden wir aufs freundlichste eingeladen, bewirtet und in den Kreis der Familie mit aufgenommen. Nicht nur die Versorgung mit Speis und Trank vor Ort schien den Mongolen und Mongolinnen dabei am Herzen zu liegen. Wo möglich, erhielten wir auch noch Geschenke in Form von Wegzehrung für unsere weitere Reise: Käse, Milchtee oder die Reste vom gekochten Fleisch, sollten uns auf unserem Weg bei Kräften halten. Am Anfang noch etwas überrascht, begegneten wir gegen Ende unserer Fahrt auch schon fast routiniert dem Wunsch vieler unserer Gastgeber, wir mögen doch in eines ihrer traditionellen mongolischen Gewänder schlüpfen, und dann davon Fotos schießen lassen. An vielen Ecken und Enden also ließen unsere Gastgeber Berührungspunkte mit ihrem Leben zu, die in europäischen Breiten wohl kaum anzutreffen sind. Selbst die sprachliche Barriere, die den Versuch einer Unterhaltung oftmals mehr als holprig gestaltete, wurde immer wieder mit viel Mühe sowie Händen und Füßen zu überwinden versucht. Und nicht zuletzt – ein Lächeln ist DAS internationales Kommunikationsmittel schlechthin… und über viel Unverstandenes, wurde schließlich einfach gemeinsam hinweg gelacht. In der von uns konsultierten Reiseliteratur nicht erwähnt, und daher für uns auch besonders überraschend, war die Schattenseite mancher Begegnungen mit den Menschen der Mongolei. Denn während auf der einen Seite die Herzlichkeit und Offenheit der einen Familie nicht zu übertreffen schien, waren wir andernorts immer wieder konfrontiert mit Pöbelei und Aggression. Der Auslöser für diese traurige Erfahrung friedlich gesinnter Reisender schien immer derselbe: Alkohol. Tatsächlich berichten uns viele langjährige Mongoleierfahrene, wie auch so mancher Einheimische selbst, von diesem Problem, das die Menschen in diesem Land nicht loszulassen scheint: der Alkohol zerstört viele Familien, Arbeitsplätze, ja nicht zuletzt das ganze Leben der betroffenen Menschen selbst. Meist sind es die Männer, die ihm – oftmals auf der vergeblichen Suche nach einer Aufgabe in ihrem sich verändernden Umfeld – verfallen und nicht mehr von ihm loskommen. Die Resultate sind Frustration, Lethargie und gleichzeitige Gewaltbereitschaft, unter denen das Umfeld zu leiden hat. Gegen Ende unserer Reise gerieten wir mit dieser Facette des Landes, die wir durch die eine oder andere Begegnung bislang nur erahnt hatten, in direkten Kontakt. Ein sehnlich erwarteter Übernachtungsplatz wurde uns vereitelt, da uns dort in der Nähe hausende Landarbeiter Besuche abstatteten, die einen mehr als unangenehmen Unterton hatten und von unpassend zudringlichem Verhalten gezeichnet waren. Dazu kam die permanente Aufforderung, wir mögen unseren bereits deutlich alkoholisierten Gästen doch endlich Schnaps servieren (was wir, selbst wenn wir dies gewollt hätten, nicht gekonnt hätten). All dies und mehr ließ uns schließlich zu einer zur Weiterreise eigentlich zu späten Stunde aufbrechen, und das Weite suchen – eine drastische Maßnahme, die wir bislang noch nie auf einer unserer Reisen als notwendig erachtet hatten.

An diesem Abend erreichte nun also die Doppelgesichtigkeit unserer Erfahrungen mit den Menschen der Mongolei ihren Höhepunkt – denn so unangenehm und beunruhigend die Besuche der erwähnten Landarbeiter waren, so freundlich wurden wir nur einige Kilometer weiter von einer mongolischen Familie in deren Jurten aufgenommen. Dort verbrachten wir den Abend mit gemeinsamem Fischen, Kochen, Plaudern sowie einem Ausritt und dem kläglichen Versuch einer europäischen Städterin, eine Kuh zu melken. Dennoch, der bittere Nachgeschmack blieb, denn nur wenig später folgten die Landarbeiter unserem Weg und der sich schon davor spürbar anbahnende Konflikt entlud sich schließlich in einem blutigen Streit der betrunkenen mongolischen Arbeiter untereinander.

Nachhause fuhren wir beide mit dem zurück bleibenden Gefühl, dass die Mongolei wohl nicht nur landschaftlich ein Land voller Gegensätze ist, und der Dankbarkeit, für die vielen tatsächlich herzlichen Begegnungen, die uns dort erwartet hatten.

Photos unserer Mongoleireise:

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