Nach Norden II
Die Nacht im Auto haben wir gut überstanden und wachen zwischen den Schafen und ein paar Sonnenstrahlen auf. Da wir Campingtechnisch noch nicht gut gerüstet sind beschließen wir unser Frühstück am Weg zu uns zu nehmen und schließlich gelangen wir an den Strand von St. Peter Ording, wo wir (nach 12€ Gebühr für 500m Strasse zum Strand) noch eine gute Stunde durchs Watt wandern bevor wir am Restaurant im Watt Fischbrätchen und Kaffee konsumiern.. Um 30€ erleichtert und nicht wirklich guten Gefühl im Bauch fahren wir weiter. Unterwegs kommt mir in den Sinn, einen Abstecher nach Sylt zu machen. Es liegt quasi am Weg und die Gelegenheit sollte man nutzen. Mit dem “Sylt – Shuttle” gehts von Niebül per Autozug auf die Halbinsel. Ernüchterung macht sich breit, Westerland ist überlaufen und wir sehn nur Kitsch und Ramsch. Weiter nördlich gehen wir an den Strand, dieser ist wunderschön doch starker Regen und Wind lassen uns nur kurz verweilen. Da es auch eine Fähre von Sylt nach Dänemark gibt beschließen wir als kleinen Vorgeschmack mit der Fähre nach Nordsøen überzusetzen. Die Fahrt dauert ca. 45min und ist eher unspektakulär. In Ribe scheint es Zeit für den heutigen Stop. Der Ort gefällt uns von Beginn sehr gut trotz des schlechten Wetters. Wir beziehen Quartier in der Jugendherberge und nehmen aufgrund des starken Regens das nächst beste Restaurant.
Übers Land nach Hanstholm
Am Morgen scheint für uns wieder die Sonne und so unternehmen wir einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt von Ribe.
Wir fahren gemütlich Richtung Hanstholm. Unterwegs erledigen wir noch den Einkauf für die Verpflegung auf der Fähre.
In Hanstholm leere ich noch den Reservekanister um mit dem isländischen Zoll in keinen Konflikt zu geraten. Als wir am Campingplatz eintreffen herrscht schon reges Treiben. Das Zelt ist schnell aufgestellt bevor wir einen wunderschönen Spaziergang am Strand genießen.
Auf die Fähre
Nach unserer ersten Nacht im Zelt vom Campingplatz in Hanstholm beginnen wir die Sachen wieder im Auto zu verstauen. Dies nimmt einige Zeit in Anspruch und zeigt schon die ersten Mängel der Innenkonstruktion mit den 3 Platten für eine gerade Schlaffläche und den Kisten, welche sich darunter befinden: Es sind immer nur zwei Kisten zugänglich, um an die anderen Kisten zu gelangen muß immer alles übrige Gepäck aus- oder umgeladen werden und die Holzplatten entzurrt und verschoben werden.
Am Hafen angekommen checken wir auch gleich ein und bezahlen “extra fee” für unsere 1,97m Überhöhe. Nach dem Einschiffen und dem Verstauen der Sachen in unseren separaten (männl./weibl. getrennt) Kabinen geht’s auch schon los. Bestes Wetter verleitet zum Sonnenbad an Deck – auch ohne Sonnencreme aber voller Sehnsucht nach dem fernen Land.
Überfahrt mit der MS Norröna
Ankunft in Island!
Am ersten Tag konnte unseren Erkundungsdrang nichts bremsen: Es ging rein ins Hochland, nach Askja und Kverkfjöell. Auf dem Weg dorthin bewältigten wir – sehr zur Freude Christophs – gleich 18 Furten. Außerdem bot sich uns ein landschaftlich überwältigendes Bild. Umringt von erstarrten Lavafelsen bewegten wir uns staunend zum Gletscher. Dort angekommen wehte uns ein eisiger Wind um die Nase, Nebel trübten die Aussicht. Wir wollten also die Atmosphäre dieses Ortes einsaugen, danach aber machten wir uns auch schon wieder auf den Rückweg – nach Askja, wo wir für die erste Nacht in Island unser Zelt aufschlugen.
Am Morgen danach wanderten wir zum vielgepriesenen Viti Krater und den an diesen angrenzenden See. Der Weg dorthin war geprägt von zwei Farben: schwarz (Lava und Asche) und weiß (Schnee). Der Krater selbst bot schließlich nicht nur optisch seinen Betrachtern Genuss, sondern rief sich auch über den Geruchssinn in Erinnerung. Schwefelige Dämpfe als Begleiterscheinung, ganz wie es sich für heiße Quellen gehört! Ein Ausflug der sich mehr als gelohnt hat!
Hochland auf der F88
Am zweiten Tag führte uns die Hochlandpiste F88 durchs Land. Dabei gab es vor allem die nahtlos aneinander grenzenden Gegensätze in der Landschaft zu bestaunen: Saftigtes Grün und karge Ödnis treffen unmittelbar aufeinander. Eine Zeit lang begleitete uns auf dieser Strecke auch “die Breitschultrige” – Islands berühmtester Tafelberg Herdubreid.
Weg zum Viti Krater Mount Herdubreid
Im Anschluss wollten wir uns zweien (in jedem Reiseführer erwähnten) Fixpunkten zuwenden: Den Wasserfällen Sel- und Dettifoss. Während ersterer vor allem durch seine offene und weite Lage zu entzücken vermag, beeindruckte uns Dettifoss vor allem durch seine Wucht an Wassermassen.
Nach einer kurzen Jause sollte auch Bruno etwas Sprit bekommen, weshalb wir die nächste Tankstelle in Asbyrgi ansteuerten. Auch wenn diese Tatsache an sich nicht erwähnenswert erscheint, soll sie hier aus 2 Gründen dennoch stehen: sie beinhaltete für uns eine 1) lehrrreiche und 2) unangenehme Seite.
ad 1) An vielen (!) Tankstellen in Island gibt es zwar die Zapfsäulen, aber niemand im Häuschen daneben, der für die Übernahme des Zahlungsvorganges verantwortlich ist. Kurz: Es gibt statt dessen neben den besagten Säulen einen Automaten, an dem mit Kreditkarte VORbezahlt wird. D.h. … solange man den PIN für diese Kreditkarte hat. Was zu Punkt 2, der unangenehmen Seite dieser kurzen Anekdote führt …, denn wir hatten diesen PIN nicht.
ad 2) So machte sich Christoph also auf zur netten Dame hinterm Tresen, um sie um Rat zu fragen. Dort erhielt er auch die oben erwähnten lehrreichen Informationen, und so wollten wir uns danach unverrichteter Dinge wieder davon machen ……. wenn da nicht noch die zu Beginn eingesetzte Zapfsäule in Bruno gesteckt wäre. So verbrachten wir noch eine gute Weile an der Tankstelle, um den Schaden eventuell irgendwie zu begleichen – wurden aber schließlich von einer entnervten Grill-Mitarbeiterin (wer kann es ihr verübeln) entlassen …
Unser Zelt bauten wir am Campingplatz des Asbyrgi Nationalparks auf.
Husavik – Akureyri – Myvatn
Unser Weg führt uns auf der F85 entlang der Küste nach Husavik, dem bekannten Ausgangspunkt für Walbeobachtungs-Trips. Wir machen einen kurzen Bummel durch den Hafen und erledigen den Einkauf bevor wir weiter Richtung Akureyri fahren.
In Akureyri nehmen wir unser Lunch, bestehend aus zwei “Panini” in einem “Kaffi” zu uns. Danach ist Sabine im Shoppingfieber. Bevor nicht ein paar unbedingt notwendige Einrichtungsaccessoirs besorgt wurden konnte die Reise nicht fortgesetzt werden.
Auf der Ringstrasse fahren wir Richtung Myvatn und machen Halt beim Godafoss.
Am Abend treffen wir in Myvatn ein, die Landschaft ist sehr schön, wenngleich nicht so faszinierend wie man aufgrund der bisherigen Informationen vermuten würde. Dafür ist die Gegend von Touristen überlaufen . Mit Glück bekommen wir noch eine Unterkunft in einem Guesthouse, 100,—€ für ein 8m² Zimmer und Bad am Gang. Dafür haben wir aber vom Frühstückszimmer den See direkt vor uns und genießen den Ausblick. Nach einem kleinen Spaziergang am See geht der Tag zu Ende.
Vom Myvatn – zur F98 ins Hochland
Wir nehmen den Track westlich des Sellandafjalls und fahren Richtung Süden. Der Weg führt erst durch Wiesen und wird nach und nach steiniger, bis wir querfeldein mitten durch die Lavafelder fahren. Je weiter es geht, um so anspruchsvoller wird die Fahrt. Für die ersten 60km benötigen wir gute vier Stunden. Im gleichen Tempo geht es dann weiter über die F98 weiter Richtung Süden zum Dyngjujoekull. Auf der F910 der Gaesavatnleid fahren wir entlang des Gletschers teils durch extrem steiniges Gelände, als auch durch breite, sandige Flußbette – welch zum Glück alle sehr wenig Wasser führen.
F910 Gaesavatnleid (Süd) F910 Gaesavatnleid (Süd)
Ca. auf Höhe des Kistufjell beenden wir ziemlich erschöpft den Tag. Wir versuchen den Griller anzuheizen, doch die Kälte und der starke Wind machen selbst dem Grillanzünder zu schaffen. Nach ein paar Anläufen und mit Hilfe des Gaskochers gelingt es uns schließlich die Kohle anzuheizen und so schaffen wir es doch noch, unser mariniertes Schweinefleisch köstlich zu grillen.
F26 Sprengisandyr – Reykjavik
Die doch eher beschwerliche Tour setzen wir am Morgen fort. Hoprig und steinig gehts teilweise im Schritttempo voran.
Allmorgendliches Nachfüllen des Reifendrucks links vorn
An der F26 angekommen fühlen wir uns wie auf der Autobahn.
Da an dieser Stelle für uns das nördliche Hochland abgeschlossen ist und wir als nächstes Reykjavik besuchen möchten, beschließen wir noch am selben Abend direkt nach Reykjavik zu fahren. So machen wir Halt an der nächsten Raststation, genehmigen uns einen Kaffi und Bruno bekommt wieder ordentlich Luft in die Reifen gepumpt. So gehts zügig auf der Asphaltstrasse weiter, schon bald treffen wir auf die Ringstrasse und gegen 19h sind wir schon in Reykjavik. Wir fahren direkt ins Zentrum und suchen ein Gästehaus. Während der Suche kommen wir am Hotel am Plaza City Center Hotel vorbei und wollen eigentlich nach dem Weg fragen. Frage nach einem freien Zimmer und siehe da, wir bekommen ein Zimmer für 107,—€ pro Nacht mit Frühstück – super! Wir beschliessen zwei Nächte zu bleiben und verstauen unsere Sachen am Zimmer.
Am Abend speisen wir vorzüglich im Restaurant “Fish Market”. Exzellente Küche, doch die drei Vorspeisen, drei Hauptspeisen und eine Nachtischvaration liegen dann doch schwer im Magen.
Reykjavik
Westküste – Husafell – F578 entlang des Eiriksjoekull und Langjoekull
Nach einer kleine Stadtrundfahrt durch Reykjavik fahren wir die Ringstrasse entlang Richtung Norden und ab Borgarnes Richtung Osten nach Husafell. Der dort geplante Tankstop hat allerdings wieder so seine Tücken, wie bereits am Myvatn geht auch hier nichts ohne PIN. Obwohl uns ein netter Herr für unser restliches Bargeld Sprit einfüllen lässt, müssen wir ein Stück retour bis Reykholt. Dort kaufe ich eine Prepaid Karte für N1 Tankstellen und hoffe so das Problem mit dem fehlenden PIN gelöst zu haben.
Bis zum Arnavatn ist die Strasse sehr gut, ab dann wird es wieder ziemlich rauh und es geht teilweise wieder äußerst langsam vorwärts.
Auf der Stórisandur fahren wir noch ein Stück nach Süden, bevor wir an einem Fluß unser Zelt aufschlagen.
F735 Havravellir – Kerlingarfjoell – entlang der Sanda nach Gullfoss
Am Morgen schneit es und der starke Wind macht das Aufstehen nicht leicht. In Windeseile packen wir die Sachen ein und bauen das Zelt ab. Im Auto wird es schnell warm und in Hvravellir freuen wir uns auf ein Frühstück. Da der Wirt aber total ausverkauft ist bleibt uns ein Becher Kaffee und ein Joghurt. Da die Verbindung für die Kreditkartenabrechnung nicht funktioniert bekommen wir den Kaffee umsonst und bezahlen mit unseren letzten Münzen den Joghurt.
Unser Weg führt uns wieder ab von der Haupstrasse Richtung Kerlingafoell, in Gjufurleit machen wir erneut Pause mit der Hoffnung auf Nahrung, leider haben wir auch hier kein Glück und so fahren wir ab Joekulkvisl weiter über die Piste Richtung Süden. Wir freuen uns über das prächtige Wetter und die wunderschöne Landschaft.
Am späten Nachmittag treffen wir am Gullfoss ein, nach kurzer Rast im Gullfoss Kaffi genießen wir die Eindrücke am imposanten Wasserfall.
Am Abend schlagen wir unser Zelt in Geysir auf. Zum ersten mal wird am “großen” Gaskocher gekocht.
Geysir – Linuvegur – Haifoss – Landmannahellir
Nachdem unser Zelt abgebaut und alle Sachen verstaut sind schießt Sabine noch ein paar Photos vom bereits jetzt überlaufenen Geysir.
Wir fahren vorbei am Gullfoss und biegen rechts auf die Linuvegur Piste, eine schöne Strecke mit ein paar Furten.
Am Ende der Linuvegur befindet sich der Haifoss, ein imposanter Wasserfall – zu unserer Freude abseits der Touristenströme.
Auf der F26 fahren wir erst ein Stück nach Osten um zu Tanken, dann wieder retour zum malerischen Hjalparfoss. Am Weg zur F225, der “Landmannaleid” stoppen wir noch am Tröllkonuhlaup, einem breiten aber derzeit wenig Wasser führendem Wasserfall.
Die Landmannaleid ist ein absolutes Highlight, eine fast unwirklich anmutende, vielfältige Landschaft.
Wir zweigen ab auf die Landmannahellir, wo wir es uns am Zeltplatz gemütlich machen.
Landmannalaugar – Eldgja – Lakagiva Lava – Vik
Von Landmannahellir starten wir nach Landmannlaugar. Ein total überlaufener Ort, an dem sich unzählige Wanderer treffen – von individualistischem Reisen keine Spur. Wir fahren weiter, es beginnt kurz ein Schneetreiben inmitten dieser einzigartigen, malerischen Landschaft.
Von Eldgja wandern wir in ca. 15 Minuten zum Ofaerufossar
Nach dem kurzen Spaziergang fahren wir über die F208 zur Ringstrasse und weiter nach Vik. An der Tankstelle mit Souvenirsupermakrt herrscht wieder Massentourismusatmosphäre. Wir wollen den Ort schon verlassen, doch wir finden ein nettes kleines Hotel abseits der Touristenströme und wollen vorerst eine Nacht bleiben. Am späteren Nachmittag machen wir noch einen kleinen Ausflug nach Dyrholaos um die kleinen putzigen Puffins (Papageientaucher) zu besuchen und einen Blick auf die Basaltsäulen und die Höhle zu werfen. Die Sonne scheint und die warmen Steine verleiten uns zu einem kleinen Nickerchen am Strand. So genießen wir den Nachmittag, bevor wir wieder zurück nach Vik fahren.
Felszinnen und Basaltsäulen mit Höhle in Dyrholaos (bei Vik)
Vik – Gigjoekull – Porsmörk – Seljalandsfoss – Vik
Ein regnerischer Tag, den wir gemütlich bei einem Frühstück im Hotel beginnen. Unser heutiger “Sonntagsausflug” führt uns zum Seljalandsfoss (zuerst nur ein kurzer Stop da zuviele Leute) und weiter über die F249 nach Porsmörk. Am Weg dorthin fahren wir über den Wanderweg zum Gigjoekull, der Gletscher reicht bis in den unter ihm entstandenen See.
Über zahlreiche Furten erreichen wir das malerische Porsmörk. Wir fahren noch ein Stück entlang des Flusses, bevor wir wieder umkehren.
Am Rückweg wird nun der Seljalandsfoss genauer begutachtet. Über einen kleinen Weg erreiche ich den für ein Photo wohl optimalen Platz um den Seljalandsfoss trotz Camping- und Parkplatz in einem idyllischen Licht erscheinen zu lassen.
Am Abend speisen wir im Hotel Lammfilet und Lachsforelle.
Vik – Lakagigar Lava – Laki – Skaftafell
Nach einem letzten Frühstück im Hotel Lundi brechen wir auf Richtung Laki. Zuerst relativ zügig auf der Ringstrasse, bevor wir auf die F206 abbiegen und gespannt der Kraterkette entgegenruckeln. Ab der Stelle, an der sich die Strasse gabelt beginnt der landschaftlich spektakuläre Teil durch die erst 1783 zuletzt aktive Kraterlandschaft.
Wir machen Halt und besteigen den 818m hohen Berg Laki. Die Aussicht vom Gipfel ist faszinierend und wunderschön. Der starke Wind lässt uns nur kurz verweilen, die halbe Stunde Aufstieg war es allemal wert.
Fahrt durchs Lakagigar Lava Gebiet
Am Abend schlagen wir unser Zelt am Campingplatz im Skaftafell Nationalpark auf.
Svartifoss – Jökulsarlon – Höfn
Die Sonne scheint, im Zelt wirds warm – so beginnt der Tag. Nach Eierspeise und Bohnen in Tomatensauce wandern wir zum Svartifoss, einem Wasserfall inmitten einer Basaltsäulenformation. Dies ist wohl kein Geheimtipp, es tummeln sich hier jede Menge Leute. Schnell ziehen wir wieder ab und fahren weiter zum Jökulsarlon.
Mit dem Amphibienfahrzeug schippern wir eine halbe Stunde zwischen den Eisschollen, bestehend aus über tausend Jahre altem gefrorenen Wasser. Eine nette Zwischenunternehmung mit tollen Eindrücken und lehrreichen Informationen (Preis 2.900,—ISK pro Person).
Fahren weiter nach Höfn, beziehen Quartier in einer netten Herberge am Hafen. Gehen noch shoppen – ich bekomme einen Isländerpulli (welcher in dreitägiger Handarbeit erst gestrickt und dann hoffentlich geschickt wird) und Bruno eine Außenwäsche.
Am Abend besuchen wir das Fischrestaurant “Humarhöfnin” und verspeisen jeweils eine große Portion Langusten (Eine ganze Languste plus 300g Langustenschwänze für 35,—€ !!). Anschließend gehen wir zurück in unsere Unterkunft und genießen das warme Zimmer.
Höfn – Ostküste – Egilsstadir
Die Sonne scheint schon stark in unser Zimmer als wir aufstehen, nach einem guten Frühstück drehen wir noch eine Runde durch Höfn und machen die letzten Besorgungen für die Fähre und dem Auto lassen wir heute besondere Pflege (Abschmieren, Saugen, Waschen) zukommen.
Wir fahren entlang der Küste und schon bald setzt Regen ein. In Djupivogur machen wir Rast, Suppe des Tages, Schoko- und Merengkuchen.
Weiter gehts immer der Küste entlang, trotz des Regens ein lohnenswerter Umweg.
Am Nachmittag treffen wir im bereits von vielen Fähr-Mitreisenden angesteuerten Egilsstadir ein. Mit Glück bekommen wir noch ein Zimmer in einem Guesthouse etwas außerhalb. Am Abend leere ich noch den Reservekanister und ein letztes Mal versuchen wir in einem Grill bei der Tankstelle ein ordentliches Essen zu bekommen. Wie nicht anders erwartet, war es auch diesmal kein kulinarisches Erlebnis. Zurück zum Quartier um uns die Sachen für die Fähre herzurichten.
Eine wunderschöne Reise neigt sich dem Ende!
30 Juli
Fähre und Rückfahrt
Um 6:40h beginnt der Tag, nach einem schnellen Frühstück machen wir uns auf nach Seydisfjördur wo wir auch gleich für die Fähre einchecken. Diesmal sparen wir uns zwar den Aufpreis für die Überhöhe, allerdings wird es dann in der Fähre schon recht eng für Bruno, doch trotz des Warnschildes MAX 1,90m geht alles gut und Bruno wird mit 1,97m wieder die Fähre verlassen.
Die Tage an Board wird fleissig Tagebuch geschrieben, gelesen und gefaulenzt.
Track unserer Islandreise
+3.000km auf den verschiedensten “Strassen”
119 Furten durchquert
0 Pannen
– …und immer Glück mit dem Wetter!
Unser persönliches Island Fazit
Die beschriebenen persönlichen Eindrücke unserer Islandreise gewannen wir während unseres ersten (in der Hauptsaison liegenden) Besuches im Land aus Feuer und Eis. Hier ist unser Fazit.
Kosten:
Die Ausgaben im Land halten sich in Grenzen. Dank des guten Wechselkurses sind die Preise für Treibstoff und Dinge des täglichen Bedarfs ca. gleich teuer wie zuhause. Eine sehr positive Überraschung für uns war, dass alle natürlichen Sehenswürdigkeiten (Wasserfälle, Nationalparks, ..) gratis sind. So haben wir in zwei Wochen kein einziges mal Eintritt bezahlt. Auch die Strassenbenützung ist generell gratis, lediglich für den Tunnel unter dem Hvalfjoerdur bezahlten wir eine Gebühr. Die dringend notwendige Autowäsche (Waschen und Saugen) an Tankstellen ist gratis.
Essen:
In Reykjavik kann man, zu entsprechenden Preisen, ausgezeichnet speisen, am Land wird freundlich ausgedrückt “Hausmannskost” serviert und in den “Grills” bei den Tankstellen darf man sich nicht viel erwarten – wenn das Essen einigermaßen warm ist sollte man schon zufrieden sein.
Ausrüstung:
Unser Reiseführer “Richtig Reisen. Island” (Sabine Barth/Dumont Verlag/2008) war uns ein sehr hilfreicher Begleiter, übersichtlich und alles gut beschrieben. Die auf der Fähre gekaufte Strassenkarte war ebenfalls tadellos, keine Fehler und sehr aktuell. Ideal ist allerdings die Island Topo von “Myfootprints.com” für das Navi. Außerdem: “Adventure in Iceland. Driving Routes, Hiking Trails and Stopping Places in the Highland of Iceland” (P.A. Àsgeirsson/Heimur/englische Ausgabe/2005) bietet 4×4 Routen mit tollen Wandertipps für zwischendurch.
Nicht im Reiseführer: Tanken im Hochland nur mit Kreditkarte und PIN möglich!
Auto top, aufgrund günstiger Wetterlage Umbauten vorteilhaft aber nicht notwendig
Übernachtung:
Kosten für einen Schlafplatz in vier Wänden: Mini Zimmer in einem Guesthaus am Myvatn kostet mit Frühstück 100,– €, ein vier Sterne Hotel in Reykjavik 107,– und ein ordentliches Zimmer in Höfn 83,—€
Campingplätze im Hochland kann man meiden. Außer einer eventuell vorhandenen/funktionierenden warmen Dusche gegen Aufpreis bieten sie – vor allem angesichts lärmender Mitcamper – keinen Mehrwert gegenüber einem Zeltplatz in freier Natur.
FAZIT
Ringstrasse meiden, früh aufstehen um die schönsten Plätze für sich allein geniessen zu können. Campingplätze im Hochland meiden, außer man hat eine Dusche dringend notwendig. Und: Island in seiner Einziartigkeit genießen – es ist wahrhaft unvergleichlich!
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