12. u. 13. Mai: Endurotraining Hechlingen

Die Vorfreude an das Endurotraining in Hechlingen war lang und die Erwartungen hoch. Sehr gespannt war ich, was sich alles mit den BMW GS’n alles anstellen lässt. Bei der Vorbereitung stellte sich die Beschaffung des Conti TKC 80 als schwieriger heraus als erwartet. Geklappt hat es zwar noch, jedoch nur für eine Maschine – Jakob war schließlich auf Metzeler MCE Karoo (T) unterwegs.
Die Anreise war problemlos, dem nahenden Gewitter in Salzburg gerade noch vor der Nase davon. Nach kurzer Einfahrzeit war das Vertrauen in die grobe Bereifung schnell wider da und so ging es ganz zügig die 280km quer durch die Pampa über Traunstein, Erding, Freising, Pfaffenhofen, Neuburg an der Donau nach Polsingen. Hier hat uns Jakob eine günstige und einfache Unterkunft organisiert. Zu unserer vollen Überraschung war das Abendessen, in eben dieser, bereits das erste Highlight. Es war ausgezeichnet, günstig und Portionen wir früher ;-).
 
Tag 1, Samstag:
Am Samstag Morgen, wir waren voll motiviert, geht’s los Richtung Übungsgelände. Wir stellen fest, dass wir die einzigen mit eigenen Motorrädern sind, was zu diesem Zeitpunkt noch nicht sonderlich beunruhigt hat. Thomas, der nette und kompetente Herr aus der Werkstatt hilft uns bei den Vorbereitungen (Luftdruck senken, Lenker hochstellen, Rückspiegel demontieren). Ich war immer sehr nett zu ihm, was sich später noch als sehr hilfreich erwies. Um Punkt neun beginnt der theoretische Teil, dieser beschränkt sich allerdings auf die Vorstellungsrunde der Trainer und ein Werbevideo für den Enduropark Hechlingen und kurze organisatorische Punkte. Nachdem die Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt waren ging es auch schon in’s Gelände (richtig). Als erstes “Aufwärmrunde”, sprich mit den Knien am Sitz und Füße am Heck, fahren wir mehrere Runden auf schottrigen, steinigen Untergrund bergauf, bergab und im Kreis. Das ganze dann im “Damensitz”, Rechter Fuß auf der linken Seite vor dem linken Bein – und dann das ganze auf der rechten Seite, wieder mehrmals im Kreis. Ich wollte geistig sofort zu den Anfängern (wir waren natürlich bei der Fortgeschrittenen Gruppe)! Als nächste stand Beschleunigen am Programm, das war was für mich – schön nach vorne lehnen und ordentlich Gas geben, dass das Hinterrad ordentlich durchdreht (machte später auch aus Kurven heraus richtig Spaß). Unser Trainer zeigt uns ein paar “cooel” Tricks für die An- und Abfahrt zur Eisdiele, anschließend Kurventechnik mit Gewichtsverlagerung durch die Pillonengasse. Vor der Pause noch eine “Endurorrunde”. Robert, unser Trainer, hat diese die beiden Tage kontinuierlich verschärft und machten riesig Spaß. Heil froh über die Pause und patsch nass geschwitzt mussten die Fahrer erst mal ordentlich Nachtanken. Nach der Pause kurze Endurorunde und dann 360° Turns, Bergen der Maschine und Kurvenfahrten geübt, Endurorunde und ab zur Mittagspause. Unsere Gruppe war die Erste am Buffet – dank Robert, das hatte er ebenso drauf wie Mopedfahren. Am Nachmittag standen das Bremsen mit blockierten Hinterrad und anschließend mit leicht blockierendem Vorderrad, sowie Schrägfahrt am Hang am Programm. Danach haben wir das Bremsen bergab geübt, erst leicht und kurz, dann lang und steil, und schließlich noch mit Schrägfahrt.
Erster Tag wunderbar, viel gelernt, viel gestaunt und extrem viel Spaß mit dem Motorrad gehabt.
Nach dem Training zurück zum Quartier und gründlich geduscht, noch kurz entspannt und dann nach Hechlingen zum Abendessen mit der Truppe. Gegen halb zehn gehts zurück und ab in die Heia.
 
Tag 2, Sonntag:
Pünktlich um 09:00h Start. Vorsorglich habe ich ca. 1 Liter auf ex getrunken, jedoch nicht wissend, dass wir den Tag mit leichten Aufwärmübungen beginnen. Vom Hampelmann und Hüpfen war der Wasserbauch nicht gerade begeistert. Aber sofort gehts auf die Maschinen und gleich eine ordentliche Endurorunde. Irgendwie noch nicht munter, Wasserbauch und zuviel Übermut haben auch gleich einen Sturz nach sich gezongen. Ohne sichtbare Ursache bin ich aus unerklärlichen Gründen in einer Rechtskurve wohl auf einen größeren Stein gekommen und unkonzentriert wie ich war werde ich wohl die Vorderradbremse gewählt haben. Danach war mein rechter Blinkerhebel und der Rücksteller nicht mehr in ihrer originalen Position (sprich im A). Erste Zweifel, ob das eigene Fahrzeug günstiger kommt, kamen angesichts der BWM Ersatzteilpreise und den bisherigen, teils heftigen, Umfallern der Kollegen auf. Aber nichts anmerken lassen und weiter geht’s, der Tag war ja noch lang. Erste Übung: Spurgassen durchfahren. Das war wieder was für mich, war einfacher als gedacht, immer schön locker am Lenker und sanft am Gas. Anschliessende Übung: Steile Bergauffahrten. Auch sehr lustig, unten soviel Schwung nehmen, dass man schön hoch kommt, aber oben eigentlich fast steht. Gelingt manchmal, aber nicht immer. Einmal bin ich mit ziemlich hohem Vorderrad oben am Trainer vorbeigezischt und noch kurz vor der Hecke zum Stehen gekommen – auch Lustig. Ansonsten ging diese Übung sehr gut. Kurz vor dem Mittagessen mit zuviel Übermut nochmal die Auffahrt genommen, war zu schnell und habe den Gashanh zugedreht und statt mit dem Vorderrad zuerst habe ich den Motorschutz auf die Kante gesetzt – welcher daraufhin nicht mehr zur Verfügung stehen wollte und die Heimreise im Koffer antrat.
Gott sei Dank, Mittagspause!
Der Nachmittag brachte noch die Fahrt durch losen Sand, welche wir ohne Umfaller absolvierten, sowie ausgiebiges Bergauf- und Bergabfahren, die Wasserdurchfahrt (eher unspätktakulär, bis auf die nassen Füße) und ausgiebige Endurorunden die zum Schluß schon ziemlich verschärft waren. Durch schmale Waldwege durchs Geäst, über Wurzeln und schmale steile Geröllabfahrten, einem gemeinen Rinnsal mit ziemlichem Loch, langen Bergauffahrten und als Krönung die Auffahrt zum höchsten Punkt über eine extrem steinige, schmale und steile Piste. Alles in Allem: Saugeil!!
Während die anderen der Schlußzeremonie beiwohnen bin ich mit Thomas in der Werkstatt, er heilt die Wunden an meiner GS. Wirklich ausgesprochen nett, hätte die Reperatur doch einiges gekostet. Thomas repariert meinen Blinker, richtet meinen Lenker wieder aus, schraubt mir meine Navi Halterung wieder an und füllt die Reifen mit dem vorgeschriebenen Luftdruck – die Rückspiegel schraube ich selbst an, hab ich doch Werkzeug um 65,– dabei.
Nach einer halben Stunde Erhohlung machen wir uns auf den Heimweg. Wieder nach Neuburg, dann aber über Landshut, Burghausen und Anthering retour nach Salzburg.
Punkt 21:00h fix und fertig in Salzburg angekommen.
 
Eine wirklich phantastische Sache, großartiges Wochenende!
 
 
 
 

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