Aufgeweckt werden wir an diesem Morgen von den Nomaden mit warmem Milchtee, es ist klirrend kalt, auf den Bergen liegt Schnee und es hat 1 Grad. Wir fahren wieter durch das wunderschöne Tal den Bach entlang, ab der Paßhöhe schneit es auch bis ins Tal und die Temperatur sinkt auf -1 Grad. Der steinige Weg schlängelt sich wieder bergab, ein neuer Fluß begleitet uns nun.
Wir sehen ein Auto direkt den Berg herunterkommen, auch das Navi meint, in diese Richtung führt unsere Straße – wir wollen es nicht glauben und drehen um um nach dem Weg zu fragen. Wir werden wieder eingeladen, sitzen gemütlich in der Jurte und versuchen uns zu verständigen. Wir bekommen Käse, Milchtee und Mongolenwodka, werden in Tracht eingekleidet und darin photographiert. Ich sehe eine Angel in der Jurte hängen und frage, ob es in dem Bach (kleiner kalter Gebirgsbach) Fische gäbe. Ein junger Mann erzählt mir vom Fischen und den großen Fischen im Fluß und will um 16h mit mir fischen gehen – solange können wir leider nicht bleiben – schade. Einer zapft sich von unserem Reservekanister Diesel ab, ein anderer will unseren Landcruiser kaufen, aus letzterem wird zwar nichts, aber wir haben als Dankeschön für die Gastfreundschaft wieder Geschenke verteilt (Nähzeug, Stifte, Zuckerl).
Über eine steile Strasse hinauf auf den Berg und über die steinige Piste wieder ins Tal hinunter.
Blick zurück
Blick auf Tsetserleg
Wir sind froh als wir in Tsetserleg ankommen. Zuerst wird der Landcruiser getankt, da wir noch nichts gegessen haben suchen wir ein Restaurant, erst vergeblich aber dann entdecken wir durch Zufall das Fairfield Cafe, Bakery and Guesthouse. Hier essen wird gemütlich einen Fairfield Burger, trinken Cola, Espresso und einen Cappuccino und essen den hausgebackenen Kuchen. Leider ist kein Zimmer für uns frei, sonst wären wir angesichts des schlechten Wetters gern über Nacht hier geblieben.
So fahren wir weiter Richtung Terhiyn Tsagaan nuur (Weißer See). Gleich nach Tsetserleg kommt ein Mauthäuschen, wir bezahlen 500 Tugrik und es geht über eine Wellblechsandpiste mit großen Schlaglöchern weiter. Hier stehen zum ersten mal Verkehrsschilder und die Straße hat Begrenzungspfosten. Plötzlich ist die Straße auch noch geteert und wir glauben rasch am Weißen See zu sein. Die Freude war voreilig, nach kurzer Strecke ist es wieder vorbei. Die Fahrt setzt sich nun fort über die noch im Bau befindlichen neuen Straße und über die bisherigen bestehenden Spuren quer durch die Landschaft. Der Regen hat die Piste ziemlich aufgeweicht und einige Fahrzeuge bleiben bei den schwierigen Stellen hängen. Fahren noch bis es nur noch ca. 70km bis zum Weißen See sind. Für die Nacht biegen wir ab, der Berg hinauf und bereiten uns abseits für die Nacht vor.
Wetter: Nachts unter null, früh Schnee und unter null, nachmittags Regen um ca. 4°
Von 8h bis 21h gefahren, 228km geschafft