Wir verlassen Morön ohne Wehmut. Zuerst schlängelt sich der Weg wie gewohnt durch die Landschaft. Zu unserem Erstaunen stoßen wir schon rasch und unverhofft auf massive Straßenbauarbeiten. Ab hier geht es nur noch neben der hässlichen, die schöne Landschaft dominierende Baustelle, entlang bis Hatgal. Der Weg ist äußerst beschwerlich und die Straßenbauarbeiten beschränken sich rein auf die neue Straße, an den jetzigen Verkehr wird gar nicht erst gedacht oder gar darauf Rücksicht genommen, so sind die schwierigsten Passagen die Stellen, and denen man die im Bau befindliche neue Straße queren muß.
Schließlich in Hatgal angekommen misslingt unser Versuch in einem landesüblichen Kaffee gemütlich Rast zu machen. Erst als wir auf uns aufmerksam machen und zwei Kaffee bestellen wird eine Dame aktiv, serviert wird heißes Wasser im Becher mit einem Säckchen 3in1 Instant Kaffee. Es stört uns nicht was serviert wurde sondern das Wie, selbst zum bezahlen müssen wir erst wieder auf uns aufmerksam machen – wir sind froh als wir das Kaffee wieder verlassen. Wir schauen noch beim Souvenirstand vorbei und kaufen getrockneten Fisch, ein Glas Heidelbeermarmelade. Im Supermarkt kaufen wir uns noch frische Heidelbeeren, Eier und Mehl, leider gibts keine Milch – trotzdem: Heidelbeertatscherl am Khövsgöl See wir kommen! Wir checken noch schnell ein Guesthouse welches angeblich Angeltrips veranstaltet, doch bereits der erste Eindruck verheißt nichts gutes, ebensowenig der Zweite und wir fahren weiter.
Über die völlig neue und breite Straße westlich vom See Richtung Norden entlang geht es relativ zügig weiter. Am Uran Dosh Uul machen wir Rast und verspeisen unseren getrockneten Fisch.
Ein paar Kilometer weiter nördlich, nach all den Ger Camps und dem ausgetrockneten Flußbett, finden wir ein traumhaftes Plätzchen direkt am See wo wir erst mal mindestens einen Tag verweilen und ausspannen möchten. Bereits um 16h ist es aber ziemlich kühl, der Wind macht die Sache auch nicht gerade angenehmer.
Es gibt aber genügend Holz und ich mache erst mal ein schönes Lagerfeuer. Sabine kümmert sich inzwischen um die ersehnten Heidelbeertatscherl. Über offenem Feuer werden die Tatscherl nun in unserer neuen Eisenpfanne zubereitet und, sie schmecken herrlich! Wir schlagen uns den Magen voll und die zuerst viel zu viel wirkende Masse an Teig und Heidelbeeren wird komplett aufgegessen. Gegen 20h ziehen wir uns aufgrund der kühlen Temperatur bereits in unseren Landcruiser zum Schlafen zurück. Wir freuen uns auf morgen, einen Tag zum Seele baumeln lassen.
Wetter: Nachts um 5°, früh Regen, nachmittags Regen bei 8 – 10°