Mongolei 2010: Erdenet – Jargalant – Baruunburen – Amarbayasgalant

Wir folgen der Einladung vom Vortag und pünktlich um 10h stehen wir vor dem Haus der Familie, welche uns eingeladen hat. Es ist ein Plattenbau wie er hier üblich ist und wir staunen nicht schlecht als wir erfahren, dass zwei Erwachsene und 6 Kinder in den max. 50m² wohnen. Dennoch, sie besitzen 3 Digitalkameras und sind für 20$ pro Monat ans Internet angeschlossen. Stolz zeigen sie uns ihre Musik DVD’s und verköstigen uns mit leckeren Beeren, Joghurt und Tee. Der Besuch ist für uns sehr interessant und die Familie äußerst sympathisch, überaus gastfreundlich und nett. Alle Kinder, von groß bis klein, haben konkrete Vorstellungen für ihre Zukunft und alle haben Medaillen in verschiedenen Disziplinen von Tanzen bis Schach. Wir freuen uns über diese Begegnung!

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Gegen Mittag setzen wir unsere Fahrt fort, unser Ziel: das Kloster Amarbayasgalant. Schnell sind die 60Km bis zur Abzweigung hinter uns, ab hier wieder die gewohnte Piste Richtung Norden zum Kloster. Wir können es nicht glauben, auf der Strecke zum Kloster herrscht mehr Verkehr als auf jeder bisher gefahrenen Strecke. Es sind aber keine Touristenbusse sondern Einheimische. Das ganze Tal ist komplett überlaufen und uns fällt schon am Weg zum Kloster der überall herumliegende Müll auf, so haben wir uns das so hochgepriesene Amarbayasgalant nicht vorgestellt. Am Abend haben wir ziemlich Pech, kein einigermaßen ist sauberer Platz zu finden. Schließlich bleiben wir, aus reiner Ermangelung an Alternativen, etwas abseits am Waldrand stehen um wenigstens eine Nacht hier zu verbringen und morgen Früh das Kloster zu besichtigen und schnell wieder weiter zu fahren. Am Feuer braten wir unser, von der netten Familie mitgegebenes Hühnchen – ein wahrer  Gaumenschmaus.

An einer Stelle an der wir nicht weiterfahren wollten (weil zu steil und wenig verlockend) fährt ein Mini Van unerschrocken hinauf. Kurze Zeit später hören wir schon das Aufheulen des Motors und durchdrehende Räder, später das Anzählen zum gemeinsamen Schieben des Mini Vans. Wir ahnen es schon und nach einer halben Stunde aussichtloser Bergeaktion kommt ein Mann und Kind zu uns und bitte uns um Hilfe, wir sollen sie dort irgendwo rausziehen. Wir fahren nun auch die vorher gemiedene Strecke hinauf, mit etwas mulmigem Gefühl, denn die Straße ist tatsächlich nicht ungefährlich. Schon bald sehen wir das Auto und die verzweifelte Lage in der sich der Mini Van befindet. Mitten im Wald in einem steilen Hang wollten sie umdrehen, dabei ist der Wagen immer weiter abgerutscht. Ein dünnes Seil haben sie schon am Auto angemacht, damit würde man bei uns max. ein Fahrrad bergen. Ich verlasse mich lieber auf mein Bergekitt das nun zum Einsatz kommt. Der Bergegurt ist schnell ausgepackt und am Mini Van festgemacht, unser Landcruiser zieht ihn ziemlich unbeeindruckt den Berg hinauf. Da er nun zwar die richtige Höhe hat aber in die falsche Richtung schaut ziehe ich ihn dann noch zurück auf Kurs. Sabine erfährt von den Passagieren, dass sie eigentlich nur zum Beeren pflücken in den Wald gefahren sind.

Wieder zurück über die wenig verlockende Waldstrecke. Nun haben wir uns unser Schläfchen wirklich verdient!

Wetter: Nachts um 5°, früh Sonne, nachmittags Sonne bis 30°

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