Mongolei 2010: Dongoy – Terkhiin Tsagaan Nuur

Fast pünktlich um 6h stehen wir auf um loszufahren und bald am Weißen See (Terkhiin Tsagaan Nuur) zu sein. Die Fahrt setzt sich wie am Vortag fort. Wir machen uns Gedanken über die neue Straße. Sie paßt eigentlich gar nicht zu diesem, den Nomaden gehörenden Land. Entlang der Straße finden sich untypische Blockhütten, es sind Raststationen und Übernachtungsmöglichkeiten auch einige Nomaden mit ihren Jurten haben sich direkt neben der Straße niedergelassen und verkaufen ihren Milchtee an Fernfahrer und großteils mongolischen Touristen. Es ist kaum zu glauben, was eine noch nichtmal fertiggestellte Straße für eine Veränderung sowohl landschaftlich als auch menschlich/kulturell für Auswirkungen haben kann. Wir fragen uns auch, welche Auswirkungen das für die Tierherden hat. Oft gibt es kilometerlang keine vernünftige Stelle für die Tiere, um die Straße überhaupt – geschweige denn gesichert – zu passieren.

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Für die Strecke von Tsetserleg  nach Tariat benötigen wir schlussendlich doch die, uns im Fairfield angegebenen, 5h Fahrzeit. Diese wird sich im kommenden Jahr durch die neue Straße wohl wesentlich verkürzen. Endlich In Tariat angekommen versorgen wir uns mit Diesel und Lebensmitteln. Unser Reiseführer beschreibt Ger Camps am See, leider aber ungenügend an welchem Ufer, und wie man dort hinkommt. So fahren wir erst am Südufer entlang um herauszufinden, dass hier keine Ger Camps sind. Hier erkennen wir aus der Ferne die Aufschrift “Going Overland” auf einem Defender mit britischem Kennzeichen, ein Klick auf den Link lohnt sich! Wir drehen um und fahren zurück nach Tariat und probieren es nun am nördlichen Seeufer. Solche Aktionen kosten in der Mongolei, mit nachlesen, orientieren und rragen, schnell mal zwei Stunden.

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Am Eingang des Nationalparks steht ein unwirscher Mann, er verlangt 3.000,– Tugrik pro Person und 1.000,– Tugrik für das Auto. Wir fahren noch gut 1 – 1,5h bis wir zu einem einladenden Ger Camp kommen. Leider werden wir von einem inkompetenten Mann empfangen, der nur meint alle Gers seien ausgebucht und zu den am Plakat im Restaurant angeführten Services wie Fischen etc. kann er nicht weiterhelfen. Im Restaurant wollen wir etwas essen, doch ist man hier mit Individualreisenden komplett überfordert. Gruppen mit Pauschalangeboten werden umsorgt, wir bekommen nicht mal ein Gedeck oder etwas Aufmerksamkeit – Schade!

So beschließen wir uns ein nettes Plätzchen zu suchen und finden ein traumhaftes Platz zum Verweilen direkt am See. Zu unserer Freude hat uns jemand Brennholz hinterlassen womit wir uns am Abend ein schönes Lagerfeuer machen. Wir werden belohnt mit traumhaften Eindrücken, ein See ohne einem Haus oder einem Anzeichen von Zivilisation, lediglich die Jurten der Ger Camps sind in der Ferne zu sehen. Den Nachmittag verbringen wir am See, genießen ein kurzes Bad im doch sehr kalten Wasser.

Am späteren Nachmittag versuche ich mein Anglerglück. Das Ufer ist relativ flach, mit meiner doch sehr weichen Fliegenrute habe ich so meine Mühe möglichst weit auszuwerfen. Mit einem auffälligen grünen Köder habe ich schließlich Glück und ein Fisch beißt an – leider reißt die Schnur und weg ist er wieder. Mit selbstgebasteltem Köder versuche ich noch eine Weile mein Glück aber kein Fisch beißt mehr an. So essen wir am Abend Spaghetti und lassen den Tag am Lagerfeuer und mit einer Flasche mongolischem Bier ausklingen.

 
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Wetter: Nachts um 4°, früh sonnig, nachmittags sonnig um 20°, um 20h 12°

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